Hacking
Systems,
Hacking
Futures

What The Hack?

Hacking als sozio-technische Praxis – Aufbrechen, Umverdrahten, Zukünfte erproben. Hacking nicht nur für Computer-Spezialisten, sondern auch als Denkweise, um gesellschaftliche Strukturen zu ändern.

Das Klischeebild des Hackers ist nicht totzukriegen: ein einsamer Kapuzenpulli-Träger, versteckt hinter einem Bildschirm, der Netzwerke knackt – nur um zu zeigen, dass er es kann. Eine eher zwielichtige Gestalt, wenn auch nicht zwingend kriminell. Doch dieses Bild ist veraltet und viel zu eng gefasst.

Hacken bedeutet nicht nur, in Systeme einzudringen – es bedeutet, sie aufzubrechen. Es geht darum, Einschränkungen zu hinterfragen, vorgegebene Strukturen neu zu verdrahten und so Möglichkeitsräume zu erweitern – sei es in Technologie, Politik, Wissenssystemen oder gesellschaftlichen Kontexten. HackThePromise 2025 erforscht Hacking als sozio-technische Praxis: als Interventionen in die Systeme, die – oft unhinterfragt – unser Leben bestimmen. Das Ziel: Machtverhältnisse herauszufordern und neue Zukünfte jenseits aufgezwungener Begrenzungen zu erproben.

Diese Auseinandersetzung ist dringender denn je. Während weltweit autoritäre Strömungen an Einfluss gewinnen und sich zunehmend mit den reichsten Tech-Konzernen verbünden, werden die Kontrollmechanismen immer ausgefeilter und undurchsichtiger. Massenüberwachung, algorithmische Diskriminierung und der Missbrauch von KI zur Steuerung politischer Narrative zeigen, dass digitale Technologien nicht neutral sind – sie reproduzieren bestehende Machtverhältnisse oder verschärfen sie sogar. Die Aussicht mag düster erscheinen, aber immer mehr Menschen nehmen die Dinge selbst in die Hand: Einige verweigern sich dem System bewusst, andere gehen es eher spielerisch an: Sie finden Wege, es zu hacken.

Hacking ist längst nicht mehr nur eine Frage der Informatik. Communities auf der ganzen Welt bauen eigene Infrastrukturen auf, um sich der Dominanz von Big Tech zu entziehen. Überall tauchen lokale Alternativen auf. Aktivist\*innen zweckentfremden Überwachungstechnologien und entblössen damit nicht nur die Gerätschaften, sondern auch die Machtstrukturen, die sie aufgebaut haben. In Bildung, Gesundheitswesen und Politik zeigt sich, dass Zugangsbeschränkungen oft nicht technischer, sondern sozialer Natur sind – und wie sie gehackt werden können. Künstlerische und spekulative Eingriffe schliesslich zeigen uns, dass Hacking auch eine Frage der Imagination ist: Wer bestimmt, wie wir uns unsere Zukunft vorstellen dürfen?

Hacking heisst, die Schlupflöcher, die Glitches, die improvisierten Spielräume zu finden – und vor allem neue Formen des Handelns zu erschaffen, sich der Kontrolle entziehen. Es ist eine Methode, alternative Zukünfte zu erproben und neue Denk- und Organisationsformen greifbar zu machen. Wie Open-Source-Communities alternative Infrastrukturen schaffen, entwickeln soziale und Wissens-Hacker neue Wege des Lernens, Widerstands und Vorstellens. Wir brauchen neue Hacks, die unsere Vorstellungskraft erweitern und neue Möglichkeitsräume für alle öffnen.

Komme am 3.–5. Oktober nach Basel und Hack the Promise mit uns.

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